Trotz 2:0-Führung: Langnau verliert erstmals diese Saison gegen den SCB
Nachdem die SCL Tigers die ersten beiden Saisonduelle gegen den SC Bern siegreich gestalten konnten, setzt es am Donnerstagabend erstmals diese Saison eine Niederlage im Berner Derby ab. Die Emmentaler verspielen eine 2:0-Führung und verlieren mit 3:5.
Noch am Dienstag feierten die SCL Tigers zu Hause gegen den SC Bern einen souveränen 4:2-Sieg. Zwei Tage später, dieses Mal auswärts, verpassen die Tigers die Bestätigung. Zwar gehen die Langnauer früh mit 2:0 in Führung. Am Ende geben sie den Sieg aber aus der Hand und verlieren mit 3:5.
Start nach Mass
Im ersten Drittel legen die Tigers eigentlich gut los. Zwar macht der SC Bern zu Beginn etwas mehr Druck, die Langnauer lassen sich aber nicht beirren und warten auf ihre Chancen. Die erste bietet sich in der 6. Minute mit einer Strafe gegen Berns Noah Fuss. Und das Powerplay funktioniert: Keine Minute später reagiert Diem nach einem Abschluss von Saarela am schnellsten und bringt Langnau mit seinem ersten Saisontreffer in Führung!
Zwei Zeigerumdrehungen später kommt es noch besser: Keijo Weibel erobert die Scheibe in der neutralen Zone und zieht aufs gegnerische Tor los. Der Youngster versucht es alleine, setzt sich gegen einen Berner Verteidiger durch und trifft souverän zum 2:0! Was für ein Auftakt!
SCB schlägt zurück im Mitteldrittel
Nach dem furiosen ersten Drittel gestaltet sich das Mitteldrittel dann harziger. Eine Strafe gegen Jules Sturny wegen Behinderung bringt die Tigers in Bedrängnis. Die Langnauer wehren sich lange gut – aber nicht gut genug. Kurz vor Ablauf der Strafe gelingt den Bernern durch Simon Moser doch noch der Anschlusstreffer. Danach bieten sich beiden Teams diverse Hochkaräter. Bei Langnau kann Sturny alleine auf Torhüter Wüthrich losziehen – die Scheibe bleibt aber am Schoner hängen. Im Gegenzug verliert SCB-Topskorer DiDomenico das Duell mit Tigers-Goalie Boltshauser.
In der 38. Minute erzielen die Berner dann doch den Ausgleich: Loeffel lenkt im Powerplay unhaltbar zum 2:2 ab. Im Anschluss sorgen nicht mehr Torschüsse, sondern Prügeleien für Action: Cadonau und Bader kriegen sich in die Haare und kassieren dafür beide eine 5 + 20 Spieldauerdisziplinarstrafe. Dass Cadonau seinem Gegenüber im 1:1 keine Chance lässt, ist dabei nur ein kleiner Trost.
Tigers reagieren zu spät
Der Start ins Schlussdrittel fällt – zum Leidwesen der Tigers – ähnlich aus, wie derjenige ins Mitteldrittel: Die Langnauer fangen sich in der Person von Michaelis eine Strafe ein, verteidigen danach zu wenig konsequent und kassieren den Gegentreffer. Diesmal ist es Baumgartner, der für die Berner zum 3:2 trifft. Nur Augenblicke später doppelt der SCB nach. Ennis erhält im Slot viel zu viel Platz und stellt auf 4:2 für den SCB.
Mit dem 3:4 in der 57. Minute – einem kuriosen Treffer, bei dem der Puck über Umwege und Ablenker ins Tor springt – weckt Lepistö kurz vor Schluss nochmals die Hoffnungen auf ein Comeback. Dieses bleibt – trotz Timeout und Rausnehmen des Goalies – jedoch aus. Stattdessen ist es Moser, der mit seinem zweiten persönlichen Treffer des Abends ins leere Tor für den 5:3-Schlusstand für den SCB sorgt.
Nach zwei Siegen gegen den SCB gehen die Tigers damit erstmals in dieser Saison als Verlierer im Berner Derby vom Eis. Nun steht für die Emmentaler eine eintägige Pause an, bevor es am Samstag zu Hause gegen Fribourg weitergeht.
SC Bern – SCL Tigers – 5:3 (0:2, 2:0, 3:1)
PostFinance-Arena, Bern – 14’130 Zuschauer – SR Stolc, Tscherrig; Gnemmi, Stalder
Tore: 7. Diem (Saarela, Saarijärvi) 0:1, 10. Weibel 0:2, 24. Moser (Bärtschi, Loeffel) 1:2, 38. Loeffel (Bärtschi, Scherwey) 2:2, 43. Baumgartner (Moser, Bärtschi) 3:2, 45. Ennis (DiDomenico) 4:2, 57. Lepistö 4:3, 60. Moser (Goloubef) 5:3.
Strafen: 3 mal 2 Minuten gegen Bern, 4 mal 2 Minuten gegen Langnau sowie einmal 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe (40. Bader) gegen Bern und einmal 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe (40. Cadonau) gegen Langnau
SCL Tigers: Boltshauser; Schilt, Lepistö; Guggenheim, Saarijärvi; Zryd, Cadonau; Erni; Pesonen, Michaelis, Lapinskis; Saarela, Eakin, Sturny; Douay, Schmutz, Diem; Aeschlimann, Neuenschwander, Berger; Weibel
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Fotos: Tom Hiller